Frühförderung


Die Frühförderung von Kindern mit Behinderung und Kindern, die von Behinderung bedroht sind, ist eines der sensibelsten und bedeutsamsten Arbeitsfelder. Es entsteht persönliche Nähe und eine intensive Beziehung zu den Kindern, den Eltern und Angehörigen. Jeder Tag bringt neue Begegnungen, Gefühle und Überraschungen und alle Beteiligten können die Entwicklung, die Fortschritte aber auch Krisen direkt erleben. Im Zusammenwirken von Eltern und Fachkräften bietet die Frühförderung allen Familien von Kindern mit Entwicklungsverzögerungen oder Behinderung ein frühes Angebot der Hilfe. Dabei wendet sich die Frühförderung an Familien, deren Kinder im Laufe der ersten Lebensjahre Unterstützung bei der körperlichen, kognitiven, sprachlichen, emotionalen und/oder sozialen Entwicklung benötigen. Die Frühförderung ist ein System, das die Unterstützung der Entwicklung der Kinder mit den Bedürfnissen der Eltern und Angehörigen nach Beratung, Begleitung und Hilfe zusammenführt. Die Frühförder- und Beratungsstellen der Lebenshilfe in Sachsen-Anhalt bieten ein wohnortnahes Angebot medizinischer, pädagogischer, psychologischer und sozialer Hilfen. Sie sind in ihrem Angebot flexibel und als Anlauf- und Koordinierungsstellen offen für alle Familien behinderter und von Behinderung bedrohter Kinder. Auf Eltern und Geschwister gerichtet, strebt die Frühförderung möglichst natürliche und zugleich förderliche Erziehungsvoraussetzungen im Elternhaus an. Dazu gehört der Aufbau eines zunehmenden Verständnisses für den besonderen Entwicklungsverlauf des Kindes und die daraus resultierenden besonderen Bedürfnisse. In der gezielten Förderung wird das Kind in seiner Gesamtheit und vor allem in der alltäglichen Lebenssituation betrachtet. Dabei wird auch auf fachlicher Ebene eine ganzheitliche Zusammenarbeit angestrebt. In Trägerschaft der Lebenshilfe befinden sich derzeit 18 Frühförder- und Beratungsstellen die ein nahezu flächendeckendes Netz in unserem Bundesland bilden. Ein Überblick der Standorte folgt.

Tageseinrichtungen für Kinder


Tageseinrichtungen für Kinder sind frühkindliche Bildungseinrichtungen und begleiten die Kinder in ihrer Entwicklung als ergänzendes Angebot zum Lebens- und Lernraum Familie. In den integrativen Tageseinrichtungen spielen Kinder mit und ohne Behinderung gemeinsam und lernen mit- und voneinander. Das ganzheitliche Lernen, orientiert am Bildungsprogramm "bildung elementar" des Landes Sachsen-Anhalt und das gemeinsame Erleben stellen für alle Kinder eine umfassende Teilhabe im weitesten Sinne sicher. In den integrativen und z.T. altersheterogenen Gruppen werden Anreize und Anregungen gegeben, wobei die individuellen Bedürfnisse aller Kinder berücksichtigt werden. Die Bildungs- und Förderangebote werden auf die Besonderheiten der Gruppen unter Berücksichtigung der individuellen Kompetenzen und Bedarfe abgestimmt.

Kinder mit Behinderung gehören dazu. Sie sind Bestandteil der Gruppe und bringen sich, ihre Erfahrungen und ihre Kompetenzen nach ihren Möglichkeiten ein. Sie bereichern die Lernprozesse und gestalten dabei aktiv ihre Umwelt.

Tageseinrichtungen für Kinder, die sich diesem Leitbild verschrieben haben, tragen dazu bei, gesellschaftliche Toleranz zu Leben und Vielfalt als Normalität anzuerkennen. Die Arbeit in den integrativen Tageseinrichtungen für Kinder bilden die Basis für eine sich entwickelnde inklusive Gesellschaft.

Die Lebenshilfen in Sachsen-Anhalt sind Träger von 46 Tageseinrichtungen für Kinder, von denen 38 Einrichtungen Kinder mit und ohne Behinderung in integrativer Form begleiten und betreuen. Insgesamt nutzen landesweit 3.032 Kinder dieses Angebot der frühkindlichen Bildung in den Einrichtungen unserer Mitgliedsorganisationen.

Ein Überblick der Standorte folgt.